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Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. In der Prävention, die zunehmend Beachtung findet, ist welche Rolle der Ernährung bei Depressionen spielt. Eine ausgewogene Ernährung kann das Wohlbefinden stärken und das Risiko für depressive Symptome senken. Umgekehrt betrachtet kann es eine bestehende depressive Symptomatik erheblich verstärken.

Laut einer umfassenden Erhebung des Robert Koch-Instituts haben rund 30% der deutschen Erwachsenenbevölkerung einen Vitamin-D-Mangel. Dies ist besonders relevant, da Vitamin D in allen Organen des Körpers wichtige Funktionen erfüllt. Somit kann sich ein Vitamin-D Mangel erheblich auf unsere psychische Gesundheit auswirken. Das heißt, dieser Mangel kann einer depressiven Symptomatik ähnlich sein oder den eigenen Antrieb verringern.

Zudem gibt es eine bemerkenswerte Parallele zwischen den Symptomen einer Fructoseintoleranz und denen einer Depression, was nicht selten zu Fehldiagnosen führen kann. Eine Fructoseintoleranz behindert die Aufnahme von Fructose und kann zu einer Blockade von Serotonin führen, jenem Neurotransmitter im Gehirn, der maßgeblich an der Regulierung von Stimmung und Antrieb beteiligt ist. Dies kann depressive Zustände verstärken oder sogar auslösen. Daher ist eine medizinische Abklärung einer Fructorseintoleranz unumgänglich, wenn jemanden eine depressive Episode diagnostiziert wird.

Das Metabolische Syndrom, eine Kombination aus Übergewicht, erhöhtem Blutzucker, gestörten Fettwerten und Bluthochdruck, kann weitreichende Folgen für die Psyche haben. Die psychosomatischen Auswirkungen wie Depressionen, neurotische Entwicklungen sowie eine Zunahme des Suizidrisikos sind signifikant. Hinzu kommen soziale Problematiken wie Isolation, Diskriminierung und sexuelle Einschränkungen.

Was bedeutet dies nun für die Psychotherapie? Es zeigt sich, dass die Ernährung ein wichtiger Bestandteil unserer psychischen und sozialen Gesundheit ist. Deshalb sollte sie auch in der psychotherapeutischen Praxis Beachtung finden. Zur Unterstützung und Vertiefung dieses Aspekts kann eine Zusammenarbeit mit ErnährungsberaterInnen oder ÄrztInnen angezeigt sein, um individuelle Ernährungspläne zu entwickeln, die sowohl zur Verbesserung des körperlichen Zustands als auch zur Stärkung der psychischen Gesundheit beitragen.

Als erfahrener Psychotherapeut weiß ich, dass der integrative Ansatz – der sowohl psychoanalytische als auch körperzentrierte Sichtweisen umfasst – die Chance bietet, Aspekte des Lebensstils, wie die Ernährung, in den therapeutischen Prozess zu integrieren. Indem wir unseren Klienten helfen, die Zusammenhänge zwischen Ernährung und psychischer Gesundheit zu erkennen und zu bearbeiten, unterstützen wir sie auf ihrem Weg zu einem ausgeglicheneren, zufriedeneren Leben.

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